Auflösung und Fehlerbehebung sind Wesentlich für die Druckqualität deines Kreativbuches in deinem Eigenverlag. Welche Möglichkeiten hast du?
Wie im Beitrag zur „3D Cover Buchrückseite“ ganz am Ende erwähnt, hatte der Wunsch, meinen ersten Proberuck durchzuführen eine Überraschung in sich!
Am Ende der Entwicklung des Rückseitencovers aus der Vorderseiten-Datei mittels der Struktur-Möglichkeiten im Outliner von Blender, welcher alle Objekte, deren Sichtbarkeit und vieles mehr regelt, zwang mich meine Nachlässigkeit zu etwas mehr an Renderarbeit, um meinen Fehler in der Auflösung zu beheben – für alle 40 Seiten!
Da ich nicht auf den Impuls reagiert hatte, welcher mir seit einiger Zeit immer wieder in den Kopf kam, doch mal die Auflösung im neuen Kreativbuch zu überprüfen, blieb mir keine andere Wahl, genau das jetzt zu tun, als ich eigentlich die Inhalt-PDF hochgeladen hatte zu ePubli, um den Probedruck jetzt zu bestellen, da auch die Cover beide fertig waren.
Weil ich so das Druckprojekt nicht weiter anlegen wollte. An dessen Ende steht ja die Bestellung eines gedruckten Buches – basierend auf falscher Auflösung, nein, das wollte ich nicht, musste ich das abbrechen, also offen lassen und mich um die Fehlerbehebung kümmern.
Wie kam der Fehler in der Auflösung zustande?
Just wunderte ich mich nach dem Upload zum 1. Probedruck nicht schlecht. Warum kam dort beim automatischen Überprüfen der Seiten und Inhalte, wie das bei ePubli immer läuft, jetzt der Hinweis, dass die Auflösung zu gering sei?
Ich war der Meinung, dass ich diese richtig eingestellt hatte. Moment, ich hatte gar nichts eingestellt in dieser Datei. Ich konnte mich auch nicht mehr so genau erinnern. Auch war ich mir über die Herkunft dieser Datei jetzt gar nicht mehr sicher. Aus welchem meiner vorigen Kreativbuchprojekt hatte ich diese denn „gewonnen“? 2019 hatte ich zum Erstellen der nicht ausmalbaren Petrus trifft Jesus Variante die freie Open Source Grafiksoftware „Krita“ verwendet.
Mehr als rätselhaft war das schon. Vor allem, wenn ich wirklich einfach mit der falschen Pixelzahl gearbeitet hatte und deshalb die gerenderte Auflösung jetzt nicht stimmte, musste ich ja alle 40 Seiten plus die Cover neu rendern um die Fehlerbehebung hinzubekommen!
Ein kleiner oder gar großer Schockmoment, kann das schon sein, oder? Wer kennt das nicht: Alles fertig angelegt und dann die Nachricht oder die nächste Aufgabe vom Chef oder Kunden: „Bitte das jetzt als DIN-A0 Plakat drucken lassen!“ Upps – woher die fehlenden Pixel nehmen, ohne teure Software, wenn das Original in einer Pixel basierten Software angelegt wurde?
Krita wäre Pixel und Vektor basiert, kombiniert beide Ebenen zu einer Grafik, Animation oder was auch immer. So dass ich da je nach verwendeter Ebene manche Möglichkeiten gehabt hätte. Aber ich bin ja nun in Blender und wie geht das dort?
Zuerst überprüfen – klar! Wie viele Millimeter oder Zentimeter sind die eingestellten Pixel denn jetzt überhaupt. Ich für meinen Teil, kann das nicht im Kopf, du?
Auflösung überprüfen
Zum Überprüfen gäbe es sicher viele Möglichkeiten wie Formelsammlungen und ähnliches. Mein Weg, wenn ich schon am Rechner sitze, ist dann doch der, das mit einem freien Online-Tool zu tun. Da gibt es etliche. Deshalb folgte eine kurze „Bäume pflanzende“ Suche mit Ecosia und meine schnelle Auswahl aus dem Ergebnis fiel auf diesen:
Der Pixel-Umrechner alleine reicht natürlich trotzdem noch nicht zum Überprüfen und Fehlerbeheben aus: Denn welche Daten schreibe ich da zum Umrechnen rein? Das ist ja nicht beliebig. Du könntest schon beliebige Werte eingeben, bekommst dann auch ein „beliebiges“ Ergebnis!
Der Pixelcalculator hätte auch Standard-Größen zum Auswählen und Umrechnen, was mich aber auch nicht weiterbringt. Wer sagt mir denn, welche Daten und Werte ich da jetzt eintragen muss?
Datenquelle zur Auflösung und Fehlerbehebung sind ganz entscheidend
Meine Vorgaben kommen ja von ePubli. Dort habe ich mich für ein quadratisches Buchformat mit 20,5 x 20,5 cm entschieden. Welches zuerst als Heftbindung erscheinen soll. Dafür hatte ich dann 40 Seiten an Inhalt erzeugt und das Papier auf die 170g/m² Gewicht mit matter Oberfläche festgelegt.
Darum bringt mir dann der Reiter „Maße“ beim Anlegen und Kalkulieren auch des Preises für dieses Druckprojekt auf ePubli, welches ja dann schlussendlich auch zum ISBN-Kreativbuch werden soll, diese Daten hier:
Der Rest ist einfach, meint man, oder? Zahlen eintragen und fertig!
Auch da können sich schnell Fehler einschleichen, ja! Wenn man den Beschnitt zum Beispiel NICHT doppelt zählt je Seite. Nein, ich spreche hier NICHT aus Erfahrung, oder doch?!
3 mm Beschnitt von ALLEN Aussenseiten.
205 mm Seitenlänge im Quadrat.
Macht also:
[ Beschnitt + Seite + Beschnitt = Gesamtseitenlänge des Druckprojektes im Quadrat ]
- 3 mm + 205 mm + 3 mm = 211 mm Gesamtseitenlänge
- welche im Quadrat dann für alle Seiten gilt – war klar, oder?!
Einheiten und Dots per Inch
Wichtig für alle Berechnungen und Umrechnungen, ist, sich die Einheiten genau anzusehen! Um dann die richtigen Werte auch in das leere Formulare zuordnen und eintragen zu können. Auch muss dort die richtige Maßeinheit ausgewählt werden, damit dein Ergebnis dann stimmt!
Ich habe einfach jeweils 211 ganz links bei mm und darunter 300 bei dpi eingetragen und schwupps waren die anderen Werte da!
Für Drucke, welche jemand in der Hand halten würde, sollten 300 dpi [ Dots per Inch ] gewählt werden, um eine gute und sehr gut lesbare Druckqualität zu bekommen. Wer dazu mehr wissen möchte, findet spannendes – auch zum „ppi“-Wert – im Pixelcalculator-Wiki.
Das nun ablesebare Ergebnis lautet: 2492 px [ Pixel ] je Seite!
Überprüfung der Auflösung und Fehlerbehebung aller Blenderdateien
Beim Überprüfen der Auflösung aller meiner Blenderdateien für dieses neue Kreativbuchprojekt stellte ich nun fest, dass ich immer nur mit 1595 x 1572 px gerendert hatte – das war ja nicht mal quadratisch!
Uff, also musste ich jetzt doch alles nochmals neu rendern, um die Auflösung und Fehlerbehebung für das Gesamtprojekt durchführen zu können. Nur dann würde ich auch eine einwandfreie PDF mit Scribus erhalten, um diese dann bei ePubli auszutauschen!
Auflösung & Fehlerbehebung in Blender
Wo genau passiert das nun in Blender mit der Auflösung? Wie kann ich diese Einstellung dann verändern und was macht das dann mit allen meinen Seiten und den Covern?
Mir schwante da etwas unerfreuliches … aber sieh dir hier den Snapshot zur Auflösung in Blender und dem Viewport mit dem Outliner dazu an.
Rechts des Hauptfensters und links des rechten Drittels, das zweite Symbol von oben in der senkrechten Symbolreihe, welches einem Druckersymbol nicht unähnlich ist, steht für „Output„.
Dieses angeklickt kommt rechts davon das „Format“ und darunter Menus mit „Frame Range“, „Output“ und noch einigen mehr zum Vorschein.
Direkt in „Format“ steht dann „Resolution X & Y“ mit jeweils einer Wert-Zeile dazu. Dort hatte ich dann ganz mutig die leidigen 1595 durch 2492 für „X“ und die 1572 ebenso durch 2492 px für „Y“ ersetzt.
Im Viewport links zeigt die gestrichelte Linie den zu rendernden Bereich an. Alles innerhalb wird gerendert und alles außerhalb nicht.
Es könnten auch Objekte wie die Beschnitte zu sehen sein, welche ich als „Bitte nicht rendern“ im Outliner gekennzeichnet hatte. Das kannst du im gezoomten Snapshot sehen. Dort ist jeweils das rechte Kamera-Symbol ausgeschaltet.
Auswirkung der Fehlerbehebung in Blender
Cool! Und was passierte jetzt mit den Seiten und Covern?
Gar nichts!
Ich bin ja nicht in Word oder Krita oder LibreOffice, wo das Seitenformat dir den Raum schafft, und wenn du das änderst, musst du alle Inhalte und Plazierungen auch wieder von Hand anpassen!
Sondern ich bin in einer 3D-Welt, welche darüber hinaus ihre ganz eigenen Werte in sich trägt [ keine Ahnung welche … bisher jedenfalls … ].
Das ist für mich deshalb richtig entspannt gewesen: Ich musst zwar jede Datei aufmachen und immer die Werte selber austauschen. Dann die Datei Speichen. „F12“ für „Bild rendern“ drücken. Als das fertig war, es jeweils in meinem Pfad abspeichern. WICHTIG: Dabei unbedingt das bereits vorhandene und in Scribus ja verlinkte Bild überschreiben!
Das war es dann auch schon. Klar das dauert trotzdem seine Zeit. Insgesamt war es einfach nur ein systematisches Abarbeiten! [ Weil ich manchmal auch ein genauer bin, hatten sich nur die Positionen der Beschnitte-Objekte, die ja direkt auf die Kamera bezogen positioniert waren, ganz leicht verschoben. Das habe ich in den Cover-Dateien angepasst … ]
Jucheee!
In Scribus habe ich zur besseren Orientierung die Doppelseiten im anderen Monitor anzeigen lassen. Ich konnte erleben, wie auf jeder Seite das verlinkte Bild direkt nach dem Speichern von Blender aus, automatisch ersetzt wurde.
Das hat zusätzlich richtig Spaß gemacht!
Als ich durch war, habe ich in Scribus auf „PDF erzeugen“ geklickt und dann die neue PDF auf ePubli ausgetauscht.
Danach noch die beiden Coverseiten als Einzelseiten in ePubli hochgeladen, was dann so aussieht:
Dann kostenpflichtig 1 x den Probedruck bestellt für 6,14 € zzgl. 2,95 € Porto. Das dauert jetzt 8 bis 10 Arbeitstage, dann wirst du hier das Ergebnis sehen.
Bis dahin erzeuge ich das Softcover und Hardcover Format in Blender mit den richtigen Auflösungen natürlich und erkläre dir, was es dabei dann zu beachten gibt und welche Gedanken mich dazu noch beschäftigen.
Der Inhalt des Kreativbuches an sich in den anderen Buchausstattungen ist dabei identisch. Es handelt sich also um die genau gleiche PDF!
Bis bald hier im Blog und viel Spaß im eigenen Verlag!
Jochen
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